Kategorie-Archiv: Artikel

Die Fachartikel unseres Magazins informieren über diverse Themen aus dem Gamecontroller- und Joystick-Bereich.

Joystick richtig kalibrieren: So einfach geht’s!

Frankfurt Flughafen, Piste 25 rechts: Sie befinden sich gerade im Endanflug, wollen den Knüppel langsam aber sicher nach hinten ziehen, um Ihr Flugzeug sanft abzufangen – plötzlich zieht der Flieger nach links, der Flugsimulator meldet eine „Kollision“ – und versetzt den Flieger wieder auf den Startflughafen, als wären Sie nie in der Luft gewesen. Das ist nicht nur nervig, sondern auf Dauer auch eine Motivationsbremse.

Frust vermeiden: Joystick kalibrieren

Schuld trägt in vielen Fällen aber nicht der Pilot, sondern ein schlecht kalibrierter Joystick. Wenn der Flugsimulator und PC nicht mehr genau weiß, wie groß die Ausschläge des Gamecontrollers maximal ausfallen, sind Abstürze und Steuerschwierigkeiten meist vorprogrammiert.

Je nach Joysticktyp, Alter und installierten Treibern kann eine Rekalibrierung auch öfter, etwa nach jedem Anstecken des Sticks, fällig werden. Das kann auf Dauer nerven – gegebenenfalls sollte man sich dann nach (neuen) Treibern umsehen. Andernfalls führt kaum ein Weg um dieses Prozedere herum; der Spielspaß dankt es einem dennoch.

Joystick unter Windows XP kalibrieren

Ist der Joystick unter Windows XP einmal angesteckt, so wird er in vielen Fällen automatisch erkannt und kann auch kalibriert werden. Unter Start -> Systemsteuerung müssen dann die Gamecontrollereinstellungen aufgerufen werden. Nun muss der entsprechende Joystick ausgewählt werden, mit einem Klick auf „Eigenschaften“ öffnet sich ein neues Dialogfenster. Im Reiter „Einstellungen“ kann nun auf „Kalibrieren“ geklickt werden. Im Anschluss öffnet sich erneut ein Fenster, das den Nutzer durch den Prozess leitet. Tipp: Am Anfang alle Ruder in Nullposition belassen und erst dann bewegen, wenn das Fenster dazu auffordert. Anstatt des „Weiter“-Knopfes kann übrigens auch eine beliebige Joystick-Taste betätigt werden.

Ein weiterer Tipp: Lassen sich die Achsen, trotz Kalibrierung, nicht auf die Nullposition im Dialogfenster bringen, so sollte man den Joystick einmal kalibrieren und dann in den Gerätecontrollereinstellungen auf „zurücksetzen“ klicken. Anschließend noch einmal den Kalibrierungsassistenten starten – in vielen Fällen schafft das Abhilfe.

Kalibrierung unter Windows Vista / Windows 7

Dieser Assistent lässt sich natürlich auch unter Windows 7 starten: Ist man in den Systemsteuerungen angelangt (Start -> Systemsteuerung), so ändert man die Anzeige (oben rechts im Fenster) auf „Kategorie“. Nun wird unter „Hardware und Sound“ auf „Geräte und Drucker anzeigen“ geklickt. Unter den „Geräten“ sollte nun entweder ein Bild des entsprechenden Joysticks oder ein Symbolbild für einen Gamecontroller erscheinen, begleitet vom Namen des jeweiligen Sticks. Über einen Rechtsklick auf dieses Bild können nun die Gamecontrollereinstellungen aufgerufen werden, die restliche Assistent gleicht seinem Vorgänger unter Windows XP.

Windows 8: Joystick ohne Start-Button kalibrieren

Unter dem jüngsten Windows-Sprössling ohne Start-Button lassen sich Gamecontroller selbstverständlich ebenfalls kalibrieren. Hier lässt sich die Systemsteuerung durch einen Rechtsklick auf die Stelle, an der sich früher der Start-Button (untere linke Ecke im Desktop, Kürzel zum Desktop Windows + „D“) befand, aufrufen. Die restlichen Schritte gleichen dem Verfahren unter Windows 7.

Ihr Joystick lässt sich nicht kalibrieren?

Zum Teil lassen sich Gamecontroller nicht kalibrieren, wenn externe Treiber, etwa des Herstellers, auf dem Rechner installiert sind. In diesem Fall muss man meist die mitgelieferte Software installieren bzw. aufrufen, um das Feintuning am Stick vorzunehmen. Ist dies in der entsprechenden Software nicht möglich, so sollte über eine Deinstallation nachgedacht werden: Danach steht in den meisten Fällen wieder der normale, aber in der Regel funktionierende Standard-Kalibrierungsassistent zur Verfügung.

Force Feedback bei Joysticks: Was bedeutet das?

Die Welt der Joysticks ist ebenso groß wie ihre Preisspanne: Erste Joysticks für Anfänger sind bereits für wenige Euro erhältlich, während für die teuersten Sticks einige hundert Euro fällig werden. Einige Joysticks werden dabei mit besonderen Funktionen beworben – und eine dieser technischen Spielereien ist das sogenannte „Force Feedback“. Doch was hat es mit diesem Begriff auf sich? Näheres klärt unser Artikel.

Force Feedback und seine Möglichkeiten

Das englische Wort „Force“ steht für das deutsche Wort „Kraft“. Mit dieser Übersetzung nähern wir uns unserer einer Antwort für unsere Frage bereits an – denn kombiniert mit dem Wort „Feedback“ erhalten wir auf Deutsch eine Art „zurückgegebene Kraft“. Force Feedback ist bei Joysticks nämlich nichts anderes als eine Bewegung (die durch Kraft verursacht wird), die der Joystick selbst simulieren kann, etwa wenn im Flugsimulator statt der Landebahn ein Haus getroffen wird. Natürlich gibt es dabei keine wilden Ruderausschläge des Joysticks – viel mehr vibriert der Joystick, wenn der Computer das Signal zum Auslösen des Force Feedback gibt.

Wie stark ist das Force Feedback?

Die Stärke der Kraft, die der Joystick ausübt, ist unterschiedlich. Zum einen gibt es hier natürlich ein physikalisches Limit: Der Motor, der für das Rütteln bzw. Vibrieren des Sticks verantwortlich ist, benötigt Strom. Ein USB 2.0-Port kann laut Spezifikationen maximal 500 Milliampere bei 5 Volt leisten. Wer sich etwas mit Physik und Elektrotechnik auskennt, stellt schnell fest: Das sind gerade einmal 2,5 Watt. Damit steht dem Joystick für seine Vibrationsbewegung gerade einmal ein Fünftel der Leistung einer Energiesparlampe zur Verfügung.

Diese Leistung sollte allerdings nicht unterschätzt werden, denn verglichen mit der Vibration eines modernen Smartphones „röhrt“ der Joystick ordentlich. Ist der Joystick, etwa durch Saugnäpfe, mit einem kleineren Schreibtisch verbunden, so können die Schwingungen auch auf diesen übertragen werden.

Wie schalte ich das Force Feedback meines Joysticks ein?

Erst einmal muss der eigene Joystick die Funktion natürlich erst einmal unterstützen. Ist dies der Fall, so kann das „Force Feedback“ meist in den Gamecontroller-Einstellungen in der Windows-Systemsteuerung aktiviert werden. Gibt es hier keine passende Funktion, so ist es möglich, dass zuerst passende Joystick-Treiber installiert werden müssen. Zum Teil wird hier auch weitere Software mitinstalliert – meist lässt sich das Force Feedback auch bzw. nur hier einschalten.

So viel kosten Joysticks mit Force Feedback

Die Kosten für einen Joystick mit Vibrations- und Rüttelfunktion können stark unterschiedlich ausfallen. Bereits für etwa 20-25 Euro sind Sticks wie etwa der Logic3 Pro Flight 2 Joystick erhältlich, welche mit der entsprechenden Funktion ausgeliefert werden. Zu nennen ist hier auch der Black Widow Joystick von Speedlink, der sich ebenfalls im gleichen Preisbereich aufhält. Teurer ist der Logitech Force 3D Pro, der ebenfalls Force Feedback unterstützt.

Brauche ich Force Feedback wirklich?

Unserer Meinung nach ist Force Feedback eher eine Art Spielerei. Zwar mag die Funktion anfangs interessant sein und das Feeling der jeweiligen Spiele verstärken, auf Dauer stört das Rütteln des Sticks aber eher. Das gilt insbesondere dann, wenn der Joystick etwa in zivilen Flugsimulationen auch bei Turbulenzen wie wild schüttelt und dadurch (etwa in Aerosofts Airbus X oder den Wilco-Airbussen) plötzlich der Autopilot aufgrund des großen, durch die Vibration verursachten Knüppelausschlags deaktiviert wird.

Force Feedback bei Gamepads und -controllern

Bei Joysticks ist die Force Feedback-Funktion mittlerweile nur noch bei wenigen Modellen vertreten. Stattdessen hat sie gerade bei Gamepads für Konsolen oder auch für den PC Einzug gehalten, um etwa Shooter oder Spiele wie Mario Kart etwas spannender zu gestalten.