Das rund 110 Euro teure Saitek X52 Flight Control System bietet eine Hülle an unterschiedlichen Funktionen und ist im Highend-Sektor angesiedelt. Neben der normalen Joystick-Funktionalität, wobei die Seitenrudersteuerung durch die Hochachse des Sticks selbst erfolgt, bietet das Flight Control System eine ganze Reihe an weiteren Features: Neben den 7 Tasten, die sowohl über den Stick als auch die Schubkontrolle verteilt sind, finden sich am Stick auch insgesamt zwei 8-Wege Coolie-Hats. Im Gegensatz zu vielen anderen, günstigeren Joysticks, wurden beim X52 Hotas Flight Control System auch Metallelemente verbaut. So besteht etwa der (zweistufige) Feuerknopf aus diesem Material.
Saitek betont im Rahmen der Produktbeschreibung auch mehrfach die Qualität der Steuerung selbst. So soll der Achsenwiderstand über den gesamten Bewegungsbereich hinweg konstant bleiben, gleichzeitig sei auch der Zentrierungsmechanismus besonders präzise. Die X- und Y-Achse sind zudem kontaktfrei gelagert, um Verschleiss so möglichst gering zu halten. Übrigens: Ein Knopf wird durch eine rot-orangene Schutzkappe aus Plastik geschützt, die vor Betätigung entsprechend hochgeklappt werden muss. Das soll unter anderem die Realitätsnähe erhöhen, da solche Kappen unter anderem auch in echten Kampfjets Verwendung finden.
Der „Pinkie Switch“, im Übrigen ebenfalls aus Metall, ermöglicht eine doppelte Belegung der programmierbaren Tasten. Dies geschieht unter anderem durch die „Saitek Smart Technology Software“, aber auch durch das vorhandene Display. Programmierbar sind allerdings lediglich drei Tasten, die Anzahl der Kombinationen wird dementsprechend auf sechs erhöht. Zusätzlich dazu unterstützt die Programmiersoftware des X52 Hotas allerdings auch verschiedene Profile, die sich durch einen weiteren Taster wechseln lassen, womit die Anzahl der verschiedenen Tastenbelegungen deutlich erhöht wird.
Kommen wir zur Schubkontrolle: Die Triebwerke lassen sich hier zwar nicht, wie bei manchen anderen Joysticks, einzeln ansprechen – dennoch lässt sich der Schubregler in speziellen Positionen arretieren, um so beispielsweise an einer festen Position für Leerlauf bzw. Nachbrenner zu verbleiben. Auch am Schubcontroller findet sich erneut ein Coolie-Hat, gleiches gilt auch für zwei weitere Drehregler.
Zusammenfassung externer Quellen
Käufer äußern sich zum Saitek X52 Hotas Flight Control System insgesamt sehr positiv, dennoch gibt es hier und da einige kleinere Kritikpunkte: Die meisten Käufer sind so von dem besonders geringen Achsenwiderstand des Sticks überzeugt – vereinzelt könnte dieser aber höher ausfallen, so einige wenige Stimmen. Zwei etwas größere Kritikpunkte: Das genannte Produkt ist zwar in der Theorie Plug & Play-fähig, in der Praxis müssen aber oftmals noch Einstellungen in der mitgelieferten Programmiersoftware vorgenommen werden. Auch diese bietet Grund zur Kritik (siehe „Bekannte Probleme und Problemlösungen“), da es teilweise zu Abstürzen des Sticks kommt.
Auf der anderen Seite wird die Qualität des Materials gelobt, auch wenn der Stick trotz Metallelementen zu großen Teilen aus Plastik besteht. Auch Käufer, die den Stick bereits über Jahre hinweg verwenden, berichten über keine Ausfälle – einzig die Beschriftungen der einzelnen Knöpfe und Tasten seien relativ leicht abzukratzen. Auch die Präzision wird in praktisch jeder Kundenrezension gelobt, gleiches gilt für die vielen verschiedenen Programmiermöglichkeiten, mit denen verschiedene Buttons (etwa für verschiedene Flugstadien) unterschiedlich belegt werden können.
Bekannte Probleme und Problemlösungen
Absturz des Joysticks (sowie ggf. des PCs)
Manche Nutzer berichten über Abstürze ihres Joysticks und teilweise auch des gesamten PCs, sobald im Display eine Zeile mit mehr als den darstellbaren 16 Zeichen gefüllt werden soll. Weder die Joystick-Software noch der Joystick überprüft dabei die Länge der einzelnen Zeichenketten.
Eine Problemlösung ist die manuelle Nachbearbeitung der einzelnen Profildateien. Diese sind recht einfach aufgebaut und lassen sich mit jedem Texteditor öffnen. Die mit der Dateiendung „.pro0“ endenden Dateien sollen dementsprechend etwa mit „Notepad“ geöffnet werden. Hier finden sich nun verschiedene Einträge, wobei alle Zeichenketten nach dem Wort ’name=‘ editiert werden müssen. Die Einträge innerhalb der folgenden Anführungszeichen (also z.B. name=“einezeichenkette“) dürfen auf keinen Fall länger als 16 Zeichen sein. Sie müssen demnach beispielsweise name=“einezeichenketteistzulang“ zu name=“einezeichenkette“ abändern.
Speichern Sie die geänderte .pro0-Datei nun wie gewohnt ab, erstellen Sie bei Unsicherheiten zuvor ggf. eine Sicherheitskopie. Sie können den Joystick nun wie gewohnt nutzen, es sollte nicht mehr zu Abstürzen bei Nutzung des entsprechenden Profils kommen.
Deutlich einfacher ist die Nutzung einer Software, die uns der Programmierer Heinz Wrosch freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Die Software erledigt die notwendigen Korrekturen automatisch und binnen weniger Sekunden. Sie können diese von unserem Server herunterladen – bitte beachten Sie: Obwohl wir das Programm mit einer Antiviren-Software überprüft haben, können wir nicht für die Virenfreiheit garantieren. Ein Download erfolgt daher auf eigene Gefahr. Sollten Sie entsprechende Warnungen von Ihrem Antiviren-Programm erhalten, so kontaktieren Sie uns bitte.
Einige kurze Hinweise zur Nutzung, die uns der Entwickler zugeschickt hat:
- Das Programm versucht selbstständig den Ordner zu ermitteln, in dem die Profile gespeichert sind. Die Voreinstellungen sind:
Windows XP: C:\Dokuments and Settings\All Users\Documents\SmartTechnology Profiles
Windows 7: C:\Users\Public\Documents\SmartTechnology Profiles
Sollte die Ermittlung fehlschlagen oder die Profile in einem anderen Ordner als „SmartTechnology Profiles“ gespeichert sein (ältere Software), dann muss der vollständige Ordnerpfad auf der Kommandozeile angegeben werden – ggf. in Anführungszeichen, wenn der Pfad Leerzeichen enthält. (Am besten dann eine Verknüpfung zum Programm anlegen und den Ordnerpfad dort mit angeben. - Das Programm bearbeitet alle in diesem Ordner vorhandenen .pr0 Dateien in einem Rutsch, so dass i.a. ein einmaliger Aufruf genügt.
- Das Programm ist kompatibel mit (getestet) Win 7 (32/64-bit) und XP (32-bit), sollte aber auch (ungetestet) mit Vista klar kommen. (Die einzige OS-abhängige Stelle sind Registry-Abfragen.)
- Das Programm ist in C# geschrieben und wurde übersetzt mit der Zielplattform .NET 3.5. Eine entsprechende Runtime Version (oder neuer) muss also auf dem Zielrechner vorhanden sein – diese kann gegebenenfalls bei Microsoft heruntergeladen werden.
Übrigens: Der Joystick lässt sich einfach neu starten, indem er vom Rechner ab- und wieder angesteckt wird.
Unsere Meinung
Der Saitek X52 Hotas ist ohne Frage ein Joystick, der zu einem Preis von etwa 110 Euro auch ambitionierten Nutzern gerecht wird. Wer sich nicht von etwas Arbeit mit der mitgelieferten Software, beispielsweise zur Erstellung von Profilen, abschrecken lässt, dürfte einen treuen, genauen und verlässlichen Begleiter für Luftgefechte und Transatlantikflüge finden.
Möchte man das Display darüber hinaus auch zur Darstellung von Inhalten der jeweiligen Flugsimulation (etwa Funkfrequenzen) nutzen, so lohnt sich ein Blick zum rund 180 Euro teuren Saitek X52 Pro Flight Control System – gleiches gilt übrigens auch, wenn man sich nicht mit der schwarz-silbernen Plastikoptik des Joysticks anfreunden kann.